
Die Literatur des Barocks (ca. 1600–1720) ist stark geprägt von Gegensätzen: Leben und Tod, Genuss und Askese, Ewigkeit und Vergänglichkeit. Diese Antithetik entstand aus den Erfahrungen einer von Krisen erschütterten Zeit: Pest, Dreißigjähriger Krieg, wirtschaftlicher Zusammenbruch und soziale Unruhen. Gleichzeitig lebten Fürsten im Luxus und bauten durch die Gelder des Absolutismus ihre Macht aus. Auch Kirche und Staat griffen verstärkt in das Leben der Menschen ein. Zugleich wuchs in der Bevölkerung ein stärkeres Standes- und Selbstbewusstsein.
In der Literatur führte der Barock zu einer bewussten Auseinandersetzung mit diesen widersprüchlichen Entwicklungen. Die Dichter schrieben nun zunehmend auf Deutsch. Mit Martin Opitz’ Buch von der Deutschen Poeterey (1624) entstand ein wichtiges Regelwerk. Opitz setzte ein alternierendes Versprinzip (Jambus/Trochäus) durch und wandte sich von der antiken Silbenzählung ab, da sein Versprinzip besser zum Klang der deutschen Sprache passte.
Zentral für die Dichtung des Barocks sind drei Hauptmotive:
Carpe Diem („Genieße den Tag“)
– Betonung von Lebensfreude, Genuss, Tanz.
– Aufforderung, das kurze Leben bestmöglich zu nutzen.
– Beispiel: Martin Opitz’ Gedicht Carpe Diem.
Memento Mori („Bedenke, dass du stirbst“)
– Ausdruck eines tiefen Todesbewusstseins.
– Fokus auf der ständigen Erinnerung an die Sterblichkeit.
– Beispiel: Thränen des Vaterlandes von Andreas Gryphius.
Vanitas („Vergänglichkeit, Nichtigkeit“)
– Thematisiert nicht nur den Tod, sondern allgemeinen Verfall.
– Verbindet Schönheit und Eitelkeit mit Zerfallssymbolen: Schädel, Ruinen, Kerzen, Tabak, verwelkende Blumen.
– Luxusgüter (Schmuck, exotische Tiere wie Papageien) stehen für Eitelkeit und äußere Schönheit.
Die Barockmusik entstand um 1600 und dauerte bis etwa 1720. Sie ist geprägt von starkem Ausdruck und einer neuen Vorstellung von musikalischer Dramaturgie. Ziel der Barockkomponisten war es, Gefühle gezielt musikalisch darzustellen – etwa Freude, Trauer, Zorn oder Liebe.
Generalbass (Basso continuo):
Kennzeichnend für die Barockmusik ist der durchgehende Bass, der von Cembalo, Orgel, Laute oder Violoncello ausgeführt wird. Er bildet das harmonische Fundament fast aller Werke.
Starke Verzierungskunst:
Triller, Läufe und improvisierte Verzierungen waren typisch und verlangten hohe Virtuosität.
Kontrast als Stilprinzip:
Hell–dunkel, laut–leise, Solo–Tutti (z. B. im Konzert), verschiedene Tempi: Der Barock liebt Gegensätze, wie man auch in dessen Literatur gut beobachten kann.
Oper: Entstand um 1600, erfunden von Claudio Monteverdi.
Oratorium: Geistliche „Oper ohne Szenische Darstellung“, z. B. bei Händel.
Kantate: Kurze "Oper" z.B. bei Bach.
Concerto und Concerto grosso: Wechselspiel zwischen Solisten und Orchester (Corelli, Vivaldi).
Suite: Folge von Tänzen mit einheitlicher Grundtonart. (Allemande, Courante, Sarabande, Gigue)
Fuge: Streng polyphone Form, und eine Thema, dass sich in mehreren Stimmen wiederholt, perfektioniert von Bach.
Claudio Monteverdi – Erfinder der Oper, musikalischer Stilwandel.
Arcangelo Corelli – Begründer der barocken Instrumentalmusik. (Eines seiner berühmten Weihnachtskonzerte spielen wir beim Adventskonzert)
Antonio Vivaldi – Virtuose des Solokonzerts (Die Vier Jahreszeiten).
Johann Sebastian Bach – Gipfelpunkt barocker Polyphonie (Brandenburgische Konzerte, Wohltemperiertes Klavier(was ein lustiger Name!)).
Georg Friedrich Händel – große Opern und Oratorien (Messiah).